In der Kunst Ostasiens spielen die menschlichen Passionen eine wichtige Rolle. Von der Liebe zu den Künsten, der Sehnsucht nach Freiheit und einem Leben in der Natur, von der Freude am erotischen Spiel bis hin zur Überwindung der Leidenschaften durch den Buddhismus, kein Aspekt fehlt.
Monumentale Traumlandschaften mit gewaltigen Bergen, die sich im Dunst verlieren und kleinen Hütten, in denen Einsiedler im Einklang mit der Natur leben, drücken die Sehnsucht nach Freiheit und Unsterblichkeit aus. Der Daoismus sah die Welt als ein von kosmischen Energien durchflutetes Universum. Von konfuzianischer Moral und Tugendliebe erzählen die Ahnenporträts sowie Darstellungen loyaler Beamter und vorbildlicher Gelehrter. Die Genremalerei thematisiert zudem Frauen, die wegen ihrer Aufopferung und Unterordnung tragische Berühmtheit erlangten.
Körperliche Leidenschaft und Liebesspiel, Eifersucht und Voyeurismus sind Themen erotischer Alben. Die japanischen Farbholzschnitte bestechen durch ihre Sinnlichkeit. In der Kultur Chinas und Japans zählen die Liebe zum Wein, zum Tee, zu gesellschaftlichen Vergnügungen wie Spiele, zu gemeinschaftlichen Ausflügen und Pilgerfahrten zu tief verankerten Leidenschaften.
Im Buddhismus spielen Emotionen wie Hass, Neid, Liebe und Mitleid eine wichtige Rolle. Diese werden als Eigenschaften den Gottheiten zugeschrieben. Die Skulpturen drücken die Emotionen in ihren Haltungen und Gesichtszügen aus. Mit ihrer Hilfe und durch meditative Praktiken können Menschen die Leidenschaften überwinden und zur Erlösung gelangen.
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